"Wir haben Firma Heckel die einzelnen Teile vom Auto angesehen. Bei der Metzgerei Hiller haben wir zugesehen wie man Wiener Würstchen macht. Beim Elektro Rosbach haben wir uns den Fernseher von innen angesehen. Beim Luigi haben wir Eis gemacht. Beim Metallbau Grimm haben wir Stahl gebogen." Christian (1. Schuljahr)
Aus dem Tagebuch:
Montag, 12.05.2003
Besuch bei Kfz-Meister Stefan Heckel (Gutenbergstr. 17, Rodgau Jügesheim-Industriegebiet)
Nach dem Kennenlernen ging es los zur Reperatur-Werkstatt Stefan Heckel im Industriegebiet von Jügesheim. Herr Heckel, Kfz-Meister, hat uns alle wichtigen Teile am Auto erklärt, wie z. B. den Motor, den Auspff, den Tank, den Kühler, den Luftfilter usw. Er hat uns die Abläufe erklärt und uns die verschiednen Teile im Auto gezeigt. Besonders beeindruckend fanden wir, als wir den laufenden Motor bei offener Motorhaube sehen konnten. Auch die Scheibenwischanlage war interessant. Herr Heckel fuhrt das Auto auf der Hebebühne hoch. So konnten wir unter dem Auto den Auspuff und viele andere Teile sehen. Ein modernes Auto (Mercedes SLK) und einen 36 Jahre alten Peugeot zu vergleichen war sehr interessant, denn die Unterschiede waren enorm. Jetzt können wir uns vorstellen, wie ein Auto funktioniert und unseren Eltern an der Tankstelle zeigen, wie man den Reifendruck und den Ölstand misst. Anschließend gingen wir zurück zur Wilhelm-Busch-Schule und sprachen über unsere Erlebnisse. Wir durften auch ein Bild dazu malen und haben mit unseren Betreuerinnen, Karin und Birgit, ein Handwerker-Quiz gespielt.
Dienstag, 13.05.2003
Besuch bei Metzgerei Hiller (Weiskircher Str. 1-3, Rodgau Jügesheim)
Diesmal ging es zu Fuß zur Metzgerei Hiller im Zentrum von Jügesheim. Wir konnten uns den Schweinestall ansehen, und erfuhren, wie die Würstchen hergestellt werden. Am interessantesten fanden wir: Ailina - die Dosenfüllmaschine; Christian, Jan und Katharina - die Füllmaschine; Christopher -die halben Schweine; Dominik: die Schweine-Waschmaschine; Jonas - die Schlachthalle; Hannah - den Schweinestall; Nicolai - den Stahlhandschuh zur Sicherheit beim Fleischzerteilen; Alle - Würstchen essen. Zum Schluss hat uns das Team von der Metzgerei Hiller zu Würstchen mit Weißbrot und Ketchup eingeladen. Das war super lecker!
Mittwoch, 14.05.2003
Besuch bei Elektro Roßbach (Schwesternstr. 1, Rodgau Jügesheim)
Am Mittwoch gingen wir zur Firma Elektro Roßbach. Dort gibt es alle möglichen Elektrogeräte, von der Kaffeemaschine bis hin zum Fernseher. Frau Roth begrüßte uns im Laden und brachte uns zu Herrn Hildebrandt, dem Fernsehdoktor. Er zeigte uns einen Fernseher von innen. Da gibt es die Bildröhre, das Netztteil, den Antennenanschluss und viele winzige Teile, wie z. B. Widerstände, Katalysatoren, integrierte Schaltkreise, Decoder, Platinen und all so was. Das war ganz schön kompliziert. Außerdem haben wir uns ein CD-Laufwerk von innen angeschaut und die Funktionen besprochen. Wir haben gelernt, dass man nicht in elektrische Geräte fassen sollte und sie auch nicht alleine aufschrauben darf, denn dafür braucht man den Fachmann, der hat eine gute Ausbildung.
Donnerstag, 15.05.2003
Besuch bei Luigi, Eisdiele La Piccola Venezia im Zentrum von Jügesheim
Hurra!!! Heute durften wir zu Luigi - Eis machen. Darauf hatten wir uns schon sehr gefreut. Bei Luigi angekommen gingen wir ins Allerheiligste: der Raum, in dem das Eis hergestellt wird. Als erstes machten wir Stracciatella. Dafür wird Vorzugsmilch von einem Bauern aus Klein_Krotzenburg mit Schlagsahre und Zucker gemischt. Zusammen mit einigen anderen Zutaten wird das Ganze mit 10.000 U/min gemixt, bis es homogenisiert ist. Dann kommt die Masse in die Eismaschine. Diese kühlt sie unter ständigem Rühren auf ca. -7°C ab. Danach kommt das Eis noch 5 - 6 Stunden in den Tiefkühler. Wir durften sofort kosten, denn ein wenig ungeduldig waren wir ja schon. Nun erfuhren wir, wie Bananeneis hergestellt wird. Der Unterschied zum Stracciatella ist, dass es mit Wasser gemacht wird. Wir haben jede Menge Bananen, etwas Zitronensaft, Wasser, Dextrose und Bananenfruchtzubereitung gemixt. Mit dem Refraktometer wurde der Zuckergehalt der Masse geprüft. Das ist deshalb so wichtig, da die Bananen einen unterschiedlichen Fruchtzuckergehalt haben. Dann ab damit in die Eismaschine - schon wieder warten - abfüllen in die Bottiche und probieren. Hmmmm! Besonders wichtig beim Eismachen ist absolute Sauberkeit und genaues Abwiegen der Zutaten. Wisst ihr übrigens, dass so 'ne Eismaschine tierisch viel kostet? Wir wissen es jetzt!
Freitag, 16.05.2003
Besuch bei Firma Stahl- und Metallbau Grimm (Philipp-Reis-Str. 13, Rodgau Jügesheim-Industriergebiet)
Bei Stahl- und Metallbau Grimm werden neben Fenstern und Türen auch Einfriedungen, Überdachungen und Geländer aus Metall hergestellt. Frau Grimm empfing uns und zeigte uns im Ausstellungsraum Beispiele der verschiedenen Artikel. Auch aufgeschnittenen Fenster- und Türprofile haben wir uns angesehen.
Dann ging es in die Werkstatt. Dort haben wir uns mit Fraum Grimm die verschiedenen Arbeitsschritte beim Fensterbau angesehen, vom Zuschneiden der Rahmen, über das Zusammenbauen und die Befestigung der Fensterbänder (Scharniere) bis zur Montage der Griffe.
Bereits vor 85 Jahren gründete der Ur-Großvater der heutigen Geschäftsführer, Peter und Werner Grimm, eine Huf- und Wagenschmiede. Frau Grimm erklärte uns wie sich das Berufsbild vom Schmied über den Schlosser bis zum heutigen Metallbauer weiterentwickelt hat. Für uns war die Schmiede das absolute Highlight des Tages. Am Feuer wurden etwa 1/2 cm dicke Eisenstäge zum Glühen gebracht. Mit dem schweren Schmiedehammer hat jeder von uns seinen eigenen Stab über dem Amboss, der etwa 200 kg wiegt, geschmiedet. Das ging überraschend einfach, wo doch keiner von uns vorher den kalten Stab verbiegen konnte. Später durften wir alle durch die Schweißmaske beim Schweißen zusehen. Mit der riesigen Metallbiegemaschine konnte jeder von uns selbst ein Stück Blech biegen.
Das war eine super Woche! Das Lernen hat richtig Spaß gemacht.
Vielen Dank an die Jügesheimer Unternehmen, die uns in ihre Geheimnisse eingeweiht haben.
