Durch die Anforderungen, die sich aus der Inklusionsverpflichtung ergeben, aber auch aus persönlichem Interesse des Kollegiums der WBS heraus, absolvierten sieben Kolleginnen der Jügesheimer Grundschule eine vom Staatlichen Schulamt Offenbach geförderte Fortbildungsmaßnahme ETEP nach Wood/Bergsson.

ETEP bedeutet „Entwicklungstherapeutisches/Entwicklungspädagogisches Programm“ und fördert Schülerinnen und Schüler mit sozial-emotionalen Entwicklungsrückständen bzw. Verhaltensauffälligkeiten. Es ist eine Kombination aus verhaltenstheoretischen, psychodynamischen und humanistisch-psychologischen Ansätzen. Ziele dieser Fortbildung sind die Professionalisierung der Pädagogen bezüglich der Förderung von Kindern und Jugendlichen in Hinsicht ihrer sozial-emotionalen Kompetenz und ihres eigenverantwortlichen Verhaltens  sowie die verlässliche Verankerung des Programms in der pädagogischen Arbeit der Schule.  

Die Fortbildungsmaßnahme erstreckte sich über einen Zeitraum von 1 ½ Jahren, von August 2010 bis Dezember 2011. Sie beinhaltete 40 Stunden Theorie-Anteil, sowie praktische Erprobungen, Fallstudien und Übungen, wöchentliche Durchführung von ETEP-Unterricht, laufende Hospitationen und Beratung über das gesamte Schuljahr mit anschließender Zertifizierung durch die ETEP-Trainer. Die Prüfungen fanden im Januar 2012 statt. Inhaltlich wurden das Konzept, entsprechende Diagnoseinstrumente, Kenntnisse und Analysen von sozial-emotionalem Verhalten, das Entschlüsseln von Verhalten, das Gestalten von Lernprozessen und positiver Verhaltenssteuerung, Gruppendynamik, Interventionsstrategien und entsprechende Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung thematisiert.
Zur Umsetzung des ETEP-Projekts, das in den USA mehrfach an verschiedenen Institutionen auf Wirksamkeit geprüft worden ist und für dessen deutsches Programm die Auswertungsstudie aus der Jakob-Muth-Schule Essen von 1995 vorliegt, bedarf es der Kenntnisse, des persönlichen Engagements aber auch der Personalressourcen, die seitens der Schulämter bzw. des Hessischen Kultusministeriums zur Verfügung gestellt werden sollten.

Die pädagogisch gute Zusammenarbeit des Kollegiums zeigte sich in der Bereitschaft, dass Kolleginnen aus allen Jahrgangsstufen der Schule und der Betreuung der WBS gemeinsam diese doch recht aufwendige Fortbildung konsequent absolvierten und mit großem Erfolg bestanden.


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Das Zertifikat für „pädagogische Fachkräfte in Entwicklungstherapie/Entwicklungspädagogik“ wurde den Lehrkräften  Isabel Sindern, Nicola Otto, Alessa Länder (Konrektorin), Angela Schenk, Martina Senke, Angelika Stelzer-Dasbach (Rektorin) und Kornelia Zilch (Leiterin der Betreuung) am 25.01.2012 an der Wilhelm-Busch-Schule überreicht.